Alfred Stein
Schweißergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Alfred Stein wurde am 20.3.1905 in St. Pölten geboren. Er arbeitete als Schweißergehilfe.
Kommunistischer Funktionär
Alfred Stein war ein kommunistischer Funktionär. Er war am Aufbau von illegalen Betriebsgruppen im Traisental beteiligt.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 11. 2. 1941 wurde Alfred Stein verhaftet und am 10. 6. 1942 gemeinsam mit Franz Schmaldienst, Johann Ebner, Anton Großauer, August Steindl, Karl Mraz und Josef Matischek (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 15.1.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus der Anklageschrift vom 15. 12. 1941
„Stein war im Reichsbahnausbesserungswerk Sankt Pölten-Wörth als Schweisser beschäftigt. Er will nie einer politischen Partei als Mitglied angehört haben. Im Jahre 1924 sei er vorübergehend Mitglied des Arbeiterturnvereins in Sankt Pölten gewesen. Auf seiner Arbeitsstelle lernte er den Johann Ebner kennen, der ihm häufig von seinen Erlebnissen in der Sowjetunion erzählte und dabei auch die dortigen Zustande verherrlichte. Schließlich trat Ebner mit dem Vorschlag an ihn heran, eine KP-Zelle zu gründen. Stein war, ohne zu zögern, einverstanden. Er warb den Mraz und Großauer als Mitglieder und trat an Schmaldienst heran, um durch diesen die Verbindung mit der KPÖ in Wien herzustellen.“
Mahnmal
Sein Name steht am Mahnmal am Hauptfriedhof St. Pölten.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien